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Ivalua-Studie: Einkäufer setzen Arbeitsstandards bisher kaum durch

Ivalua-Studie: Einkäufer setzen Arbeitsstandards bisher kaum durch

(Bildquelle: Ivalua)

– Über die Hälfte der Lieferanten nicht vertraglich zu verantwortungsvollen Arbeitspraktiken verpflichtet
– Nur die Hälfte wird häufig aufgefordert, die Einhaltung von Arbeitsnormen nachzuweisen – unter anderem zur Vermeidung von Kinderarbeit
– In Deutschland haben nur 10 Prozent der befragten Lieferanten Pläne zur Bekämpfung moderner Sklaverei vollständig umgesetzt

Ivalua, ein führender Anbieter von Cloud-basierten Spend-Management-Lösungen stellt die Ergebnisse einer Studie zum Thema Arbeitsbedingungen vor. Die Ergebnisse sind alarmierend: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der europäischen Lieferanten gibt an, dass Einkäufer auf Kundenseite bisher selten oder nie die Verpflichtung zu verantwortungsvollen Arbeitspraktiken in Verträge oder Vereinbarungen aufnehmen. Der Bericht zeigt zudem einen Mangel an konsequenter Überwachung von Arbeitsstandards: Nur die Hälfte (50 Prozent) der europäischen Zulieferer wird von ihren Kunden häufig aufgefordert, den Nachweis zu erbringen, dass sie Mitarbeiter vor unsicheren Arbeitsbedingungen schützen. Bei anderen Arbeitsnormen wie Kinderarbeit (47 Prozent), moderner Sklaverei (45 Prozent) und Löhnen unterhalb des Mindestlohns (42 Prozent) waren die Zahlen sogar noch niedriger. Diese Zahlen geben die Situation kurz vor Inkrafttreten des deutschen Sorgfaltspflichtengesetzes („Lieferkettengesetz“) wieder.

Kaum vollständige Pläne zur Aufdeckung und Bekämpfung moderner Sklaverei
Mit der von Ivalua beauftragten und von Coleman Parkes Research durchgeführten Studie sollte die Einhaltung von Arbeitsnormen in Lieferketten untersucht werden. Dazu wurden 300 Zulieferer internationaler Unternehmen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich sowie dem Vereinigten Königreich befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Einkäufer die Standards für verantwortungsvolle Arbeitspraktiken bisher nicht durchsetzen. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der europäischen Zulieferer gaben zudem an, dass sie über keine vollständig umgesetzten Pläne zur Aufdeckung und Beseitigung moderner Sklaverei in ihren Lieferketten verfügen. Angesichts des erst kürzlich in Kraft getretenen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist diese Zahl erschreckend hoch.

Deutsche Lieferanten nicht auf das Lieferkettengesetz vorbereitet
In Deutschland haben bisher nur 10 Prozent der befragten Lieferanten Pläne zur Bekämpfung moderner Sklaverei vollständig umgesetzt – und das trotz Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, mit dem die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards verpflichtend wird. Deutsche Unternehmen, die diese Vorschriften nicht einhalten, können ab 2023 mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. Dennoch sind derzeit nur 32 Prozent der deutschen Zulieferer vollständig auf die Regelungen vorbereitet und haben entsprechende Pläne aufgestellt. Insgesamt gaben 12 Prozent an, nicht vorbereitet zu sein und keine Pläne zu haben, weitere 14 Prozent gaben an, noch nie von diesem Gesetz gehört zu haben. Die Studie wurde im April 2021 durchgeführt.

Kaum vollständig implementierte Pläne, um unethische Arbeitspraktiken zu unterbinden
Die meisten Zulieferer sind nicht in vollem Umfang vorbereitet, unethische Arbeitspraktiken auszumerzen. Dem Bericht zufolge haben die meisten Zulieferer derzeit noch keine vollständig implementierten Pläne, um Löhne unterhalb des Mindestlohns (77 Prozent), Kinderarbeit (76 Prozent), unsichere Arbeitsbedingungen (75 Prozent) oder unangemessene Arbeitszeiten (78 Prozent) zu beseitigen.

„Unethische Arbeitspraktiken sind nicht nur unfair, sondern können für Unternehmen zu Reputationsschäden und ernsten wirtschaftlichen Problemen führen. Auch die gesetzlichen Vorschriften werden immer strenger. Die Verpflichtung zur Einhaltung internationaler in Lieferketten deshalb ist eine der wichtigsten Aufgaben für alle Procurement-Entscheider“, sagt Alex Saric, Experte für Smart Procurement bei Ivalua. „Doch dies ist keineswegs ein Selbstläufer. Einkäufer sollten deshalb schnellstmöglich das Gespräch mit ihren Lieferanten suchen, Konsens über die Umsetzung der neuen Anforderungen herstellen und entsprechende Regelungen verbindlich vereinbaren. Die Botschaft sollte klar sein: „Wir werden künftig nur mit Lieferanten zusammenarbeiten, die nachweisbar internationale Arbeitsnormen einhalten – und dies auch von ihren Partnern verlangen.“

Weitere Statistiken:

– 70 Prozent der deutschen Zulieferer sehen in verantwortungsvollen Arbeitspraktiken einen Wettbewerbsvorteil, verglichen mit 71 Prozent in Frankreich und 86 in Großbritannien.
– Mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller befragten Zulieferer glauben, dass verantwortungsvolle Arbeitspraktiken ihnen auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.
– Nur 8 Prozent aller Zulieferer gaben an, dass die Einkäufer verantwortungsvolle Arbeitspraktiken immer in die Verträge oder Vereinbarungen aufnehmen, 14 Prozent hingegen nie.

„Die Verantwortung, unethische Arbeitsbedingungen zu erkennen und zu beseitigen, ist enorm und betrifft alle Ebenen einer Lieferkette. Um einen Wandel auf internationaler Ebene zu erreichen und Risiken zu minimieren, müssen Einkäufer müssen jedoch auch ihre ESG-Strategien verstärken“, so Saric. „Um dies zu erreichen, muss die Beschaffung intelligenter werden. Um Unternehmen mit unethischen Arbeitspraktiken zu identifizieren und schnell passenden Ersatz zu finden, benötigen Einkäufer einen vollständigen Überblick über ihre direkten Lieferanten, Sub-Lieferanten und Partner in ihrer gesamten Lieferkette. Zudem sind Einkäufer auf verlässliche Daten und deren strukturierte Auswertung angewiesen. Hier herrscht in vielen Unternehmen noch dringender Nachholbedarf.“

Über die Studie
Die Ergebnisse basieren auf einer im April 2021 durchgeführten Studie unter 300 Zulieferern in Großbritannien (100), Frankreich (100), Deutschland (50) und der Schweiz (50), die Direktmaterialien, Dienstleistungen oder Teile für große multinationale Unternehmen (1.000+ Mitarbeiter) liefern. Die Umfrage wurde von Ivalua in Auftrag gegeben und vom Marktforschungsunternehmen Coleman Parkes (https://colemanparkes.com) durchgeführt. Der vollständige Report „Combatting unethical labour: How organisations can collaborate with suppliers to uphold working standards“ steht unter dem nachfolgenden Link zum kostenlosen Download bereit: https://info.ivalua.com/uk/report-responsible-labour-de

Über Ivalua
Ivalua ist ein führender Anbieter von Cloud-basierten Spend-Management-Lösungen. Die umfassende und durchgängige Plattform ermöglicht es Unternehmen, alle Ausgabenkategorien und alle Lieferanten effektiv zu verwalten, die Rentabilität zu steigern, Risiken zu minimieren und die Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern. Ivalua ist von Gartner und anderen Analysten als führend anerkannt und genießt das Vertrauen von Hunderten der weltweit angesehensten Marken. Dies spiegelt sich auch in der branchenweit höchsten Kundenbindungsrate von über 98 Prozent wider. Weitere Informationen unter https://de.ivalua.com

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Laura ist als Junior Marketing Manager bei Business Today Network tätig. Zuletzt machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.

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