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Welche steuerlichen Auswirkungen hat der neue Koalitionsvertrag für ausländische Investoren und Unternehmen?

Welche steuerlichen Auswirkungen hat der neue Koalitionsvertrag für ausländische Investoren und Unternehmen?

Ein Kommentar von Clemens Petersen, Managing Director, Alvarez & Marsal und Matthias Luther, Managing Director

Die neue Regierungskoalition hat sich ein ehrgeiziges Programm zur Stärkung der Wirtschaft und zur Innovationsförderung gegeben. Damit verbunden sollen die globalen Handelsherausforderungen der deutschen Wirtschaft angegangen werden.

Deutsche Unternehmen befinden sich in einer kritischen Phase. Sie mussten in den letzten Jahren angesichts steigender Energiekosten, wachsender regulatorischer Belastungen und eines sich verschärfenden globalen Wettbewerbs einen Rückgang ihrer Wettbewerbsfähigkeit hinnehmen. Die Studie “ Wettbewerbsindex 2025“ von Alvarez & Marsal und der Deutschen Gesellschaft für Managementforschung (DGMF) verdeutlicht diesen Druck und prognostiziert einen weiteren drastischen Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie für das laufende Jahr.

Im Koalitionsvertrag sind wichtige politische Maßnahmen festgehalten, um diese Herausforderungen anzugehen, darunter die Senkung der Einfuhrzölle mit den USA oder der Abschluss eines langfristigen Freihandelsabkommens. Diese Initiativen zielen darauf ab, Handelsspannungen abzubauen und ein günstigeres Umfeld für Unternehmen zu schaffen, die auf beiden Seiten des Atlantiks tätig sind.

Bei der Unternehmensbesteuerung sind einige wichtige Änderungen vorgenommen worden, wie die Senkung der Körperschaftsteuersätze, die degressive Abschreibung und die Reform der Besteuerung von Start-ups.

Anpassungen bei der Gewerbesteuer
Einige Beispiele sind die Anhebung des Mindeststeuersatzes sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung durch „Scheinverlagerungen“ in Niedrigsteuergebiete innerhalb Deutschlands, die für einen fairen Wettbewerb sorgen sollen.

Weichenstellung für Nachhaltigkeit und Innovation
Der Koalitionsvertrag sieht hierzu einige wichtige steuerliche Änderungen vor. So soll die Stromsteuer auf das EU-Mindestniveau gesenkt und die Übertragungsnetzentgelte reduziert werden. Von beiden Maßnahmen profitieren insbesondere energieintensive Branchen.

Steuerliche Anreize für Forschung und Entwicklung sind die verbesserten Steuergutschriften. Höhere Sätze und vereinfachte Verfahren sollen Deutschland für innovationsorientierte Unternehmen attraktiver machen.

Die Elektromobilität soll durch eine Verlängerung der Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge bis 2035 sowie durch die Festlegung einer Preisobergrenze für subventionierte Firmenwagen auf 100.000 Euro attraktiver werden.

Die Koalitionäre haben sich auch auf branchenspezifische Steueranreize wie beispielsweise für die Film- und Gaming-Branche geeinigt, um ausländische Investoren für diesen kreativen Wirtschaftszweig anzulocken.

Weitere wichtige Änderungen
Die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer wird auf ein Kreditmodell umgestellt, wodurch sich der Verwaltungsaufwand für Unternehmen im internationalen Handel verringert. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 % für Dienstleistungen im Gastronomiebereich wird ab dem 01.01.2026 dauerhaft eingeführt, was diesen Sektor ankurbeln könnte.

Deutschland wird die Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene unterstützen. Dies kann Folgen für Finanzinstitute haben, die nicht aus der Gemeinschaft stammen.

Auswirkungen für ausländische Investoren
Die Reformen zeigen, dass die neue Regierung Deutschland finanzpolitisch so aufstellen möchte, dass Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang gebracht werden. Maßnahmen wie die Unternehmenssteuersenkungen und die F&E-Anreize erhöhen die Attraktivität des Standorts. Die Anhebung der Gewerbesteuersätze und die Beibehaltung des Solidaritätszuschlags könnten jedoch einige dieser Vorzüge nivellieren. Für ausländische Unternehmen ist hingegen die Umstellung auf ein Kreditmodell für die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer besonders relevant, da es das Cashflow-Management vereinfacht und die Compliance-Kosten senkt.

Was muss noch getan werden?
Der Koalitionsvertrag enthält zwar ehrgeizige Steuerreformen, es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell und in welchem Umfang diese Pläne umgesetzt werden. Wichtige Maßnahmen, wie die Senkung der Körperschaftsteuersätze, dürften priorisiert und rasch umgesetzt werden. Welche Auswirkungen die Reformen auf die Unternehmen haben werden, hängt jedoch von den endgültigen Details der Gesetzgebung ab.

Angesichts der aktuellen globalen wirtschaftlichen Herausforderungen sind die Erwartungen und Hoffnungen auf entschlossenes Handeln der Koalitionsparteien hoch. Ausländische Unternehmen und Investoren sollten die Entwicklungen daher genau beobachten und bereit sein, ihre Strategien im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens anzupassen.

Über Alvarez & Marsal
Alvarez & Marsal wurde 1983 gegründet und ist ein weltweit führendes Unternehmen für professionelle Dienstleistungen. Das Unternehmen ist bekannt für seine Führungsqualität, sein engagiertes, ergebnisorientiertes Handeln – Leadership, Action, Results und bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und Turnaround-Management-Services an. Alvarez & Marsal liefert praktische Lösungen für die individuellen Herausforderungen seiner Kunden. Mit seinem weltweiten Netzwerk von erfahrenen Mitarbeitern, erstklassigen Beratern sowie Experten mit langjähriger Erfahrung in Aufsichtsbehörden und Industrieunternehmen unterstützt Alvarez & Marsal Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Unternehmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden dabei, ihre Transformation voranzutreiben, Risiken zu minimieren und in jeder Wachstumsphase Mehrwert zu schaffen.
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Laura ist als Junior Marketing Manager bei Business Today Network tätig. Zuletzt machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.

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