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Von Visionen zu konkreten Lösungen beim Digital Banking

Rund 5.000 Besucher beim FinTech-Event Money20/20 in Amsterdam

Von Visionen zu konkreten Lösungen beim Digital Banking

Rund 5.000 Besucher bei der Money20/20 Europe in Amsterdam. (Bildquelle: TME AG)

FRANKFURT/M. Einst waren sie die Angreifer, heute sind sie ernstzunehmende Kollaborationsparter: die FinTechs. Viele von ihnen kamen Anfang Juni zur Money20/20 Europe in Amsterdam, um dort mit den etablierten Playern der Finanzwelt zu diskutieren und potenzielle Investoren zu treffen. Über 5.000 Besucher aus 85 Ländern bedeuteten ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als die Konferenz noch in Kopenhagen stattgefunden hatte. Das größte FinTech-Event Europas bewies damit den ungebrochenen Boom bei den Startups der Finanzszene.

Insgesamt waren Vertreter von rund 1.500 Unternehmen gekommen. In den rund 470 Vorträgen ging es unter anderem um Open Banking und Künstliche Intelligenz (AI), um Payment-Lösungen und Blockchain. Wirklich neue Trends seien nicht auszumachen gewesen, sagt Stephan Paxmann, Vorstand der TME AG aus Frankfurt am Main. Der Experte der renommierten Unternehmensberatung für Financial Services hat vielmehr eine Entwicklung in Richtung Praxis beobachtet: „Nach den Visionen folgt jetzt das operative Arbeiten und es kommen die konkreten Lösungen.“ Das passe zur zunehmenden Zahl an Kooperationen zwischen Banken und den Newcomern. Die Kreditinstitute könnten mit Hilfe der FinTechs ihre Wertschöpfungskette verlängern, während die Start-ups dank Zusammenarbeit ihren Ideen zur Marktreife verhelfen würden.

Mehr Venture Capital für FinTechs
Investoren scheinen genauso an die guten Ideen vieler FinTechs zu glauben wie die Banken. Im ersten Quartal 2018 flossen in Europa mit 933 Millionen Dollar 6 Prozent und weltweit mit 5,4 Milliarden Dollar 60 Prozent mehr Geld in FinTechs als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 63 Investments in Europa standen 323 weltweit gegenüber. Im zweiten Quartal 2018 stehen in Deutschland offenbar die InsurTechs im Mittelpunkt des Interesses von Finanziers.

Einen weiteren Beitrag zu Unternehmensfinanzierungen könnten Initial Coin Offerings (ICO) liefern, die in einem unregulierten Umfeld Crowdfunding-Kapital für Kryptowährungen liefern. VISA legt einen 100 Millionen Dollar schweren Venture Fonds auf, der sich auf Open-Banking-Startups fokussiert. Und der Fonds des Venture-Capital-Unternehmens Speedinvest verzeichnet aktuell über 200 Millionen Dollar aufgebrachtes Kapital und 85 Investments in 18 europäischen Ländern.

Kundenrelevante und ertragreiche Lösungen gefragt
Stefan Roßbach, Partner TME AG, hat auf der Money 20/20 inhaltlich einen Fokus auf Open Banking und AI beobachtet. Dabei seien einfache Lösungen zu entwickeln, die wirklich die Kundenprobleme lösen und so zu erfolgreichen Geschäftsmodellen werden könnten. Auch in Sachen Blockchain gehe es nach dem Hype in 2017 jetzt um die Suche nach konkreten und vor allem auch ertragreichen Anwendungsfällen für Bankkunden. Mastercard etwa hat 60 Blockchain-Projekte initiiert, um zum richtigen Zeitpunkt mit relevanten Lösungen schnell skalierungsfähig zu sein.

Sehr hohen Praxisbezug haben laut TME AG auch die Angebote fürs Banking kleiner und mittlerer Unternehmen (SMEs). Hier wünschten sich die Banken eine Verringerung der Kundenakquisitionskosten, die deutlich höher seien als bei normalen Retailkunden. Zudem wolle man den SMEs einen transparenteren, günstigeren und schnelleren Kundenservice bieten. „FinTechs stehen hier bereit, um Basisangebote mehr auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden“ sagt Roßbach, wobei er an Leistungen denkt wie Firmenkonten, Forecasts, Rechnungsstellung-Lösungen, Liquiditätsmanagement und die Kreditvergabe. Wie auch bei anderen Geschäftsmodellen könne die Digitalisierung Prozesse verschlanken und effizienter gestalten.

RegTechs gefragt und digitale Banken-Ökosysteme am Horizont
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Money20/20 war die Regulatorik. Hier steigen nicht zuletzt im Zuge der Datenschutzgrundverordnung die Anforderungen an die Banken, wobei spezialisierte Start-ups mit innovativen Angeboten unterstützen. Die Rede ist von RegTechs, die Kreditinstitute in die Lage versetzen, regulatorische Themen nahezu in Echtzeit zu bearbeiten und sich damit stärker auf Kundenbelange fokussieren zu können. „Noch nicht gelöst ist das Problem der Nutzeridentifizierung“, sagt Roßbach. Da warte man weiterhin auf die dominierende Lösung, die sich gegenüber allen anderen durchsetzen könnte.

Ebenfalls auf der Money20/20 diskutiert wurde „Banking as a service“. Mit Hilfe von „add-on Serviceleistungen“ können Banken eine Alleinstellung erreichen, was allein mit den überall sehr ähnlichen Bankprodukten schwierig ist. Letzten Endes würden so Banken von Geldverwaltern zu Datenverwaltern, was laut Roßbach das Thema Datenschutz umso relevanter mache. Und die Services rund ums Banking sind der erste Step hin zu bankzentrierten digitalen Ökosystemen. Bisher werden Plattform-Entwicklungen noch primär über Payment getrieben. Paxmann erkennt jedoch umfassendere digitale Plattform-Strategien am Horizont. Er verweist etwa auf die ING Gruppe aus den Niederlanden, die auf ein offenes System für Kunden und Anbieter setze und dafür FinTechs ins Boot hole. In Asien hebt sich Alipay mit der „Super Lifestyle App“ und ihren mehr als 870 Millionen aktiven Nutzern von reinen Payment-Apps ab.

Digitale Transformation unverzichtbar
„Der Siegeszug der FinTechs wird weitergehen, wobei diese Start-ups zunehmend erwachsen geworden sind“, lautet das Fazit von Paxmann und Roßbach zur Money20/20. Den Banken raten die beiden Experten, die Entwicklung zu mehr Kooperationen fortzusetzen, denn die würden in der Regel zu Win-win-Situationen führen. Gleichzeitig müssten Banken sich intensiv um die Digitale Transformation im eigenen Unternehmen kümmern. Die Technologie sei heute nicht mehr der limitierende Faktor für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle und das Überleben im digitalen Zeitalter. „Grenzen setzt vor allem die fehlende Digital Readiness der Mitarbeiter“, so Paxmann. Hier müsse angesetzt werden, also der Wille zur Veränderung gestärkt werden.

Die TME AG – mit Sitz in Frankfurt Main – ist eine Unternehmensberatung für Financial Services, die auf Digital Banking, Risk & Regulatory sowie Transformation Management spezialisiert ist. Das Team ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv – von der Konzeption über die Transformation bis zur Umsetzung, insbesondere für digitale Geschäftsmodelle und deren regulatorische Anforderungen. Zu den Kunden zählen Banken und Versicherungen, aber auch FinTechs sowie Unternehmen aus der Digitalbranche.

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Laura ist als Junior Marketing Manager bei Business Today Network tätig. Zuletzt machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.

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